Auf den Spuren der Schlacht

Auf den Spuren der Schlacht - Der Hürtgenwald in der Eifel

Deutschlandradio Kultur, 9. November 2014 - 11.00 bis 12.00 Uhr

Anschließend als Podcast

Ein dicht bewaldetes Gelände in der Eifel, zwischen Aachen und Monschau. An einigen Stellen fast undurchdringlich, mit düster-romantischen Orten – und gelegentlich auch mit verfallenen Bunkern und verrostetem Kriegsmaterial. Der Hürtgenwald.

 

"Wälder, in denen die Drachen hausen…" so hat Ernest Hemingway die Landschaft einst beschrieben. Hier versuchten im Oktober 1944 die amerikanischen Truppen auf ihrem Weg nach Berlin durchzubrechen. Die Wehrmacht konnte jedoch die Angriffe über Monate abwehren. Das vielleicht Schlimmste, was man über diese Schlacht sagen kann, ist, dass bis heute nicht feststeht, wie viele Opfer sie gefordert hat.

 

Auf beiden Seiten dürften etliche zehntausend Soldaten ums Leben gekommen sein. In der amerikanischen Geschichtsschreibung gilt dieser Kampf als die verlustreichste, unproduktivste und am schlechtesten geführte Schlacht der amerikanischen Truppen. Seit 2014 ist der Hürtgenwald Teil der "Liberation Route", die von Kent in Großbritannien bis Danzig in Polen führt.

 

Ich bin für das Deutschlandradio Kultur in den Hürtgenwald gereist, habe die Stimmungen auf mich wirken lassen, habe mit Zeitzeugen gesprochen und solchen, die die Erinnerungen an diese Vorgänge bewahren. Die Art, wie man mit der Geschichte umgeht, ist gelegentlich kontrovers, aber was mich optimistisch stimmt: Das Kampfgebiet von früher ist heute eine touristische "destination", das Erinnern ist kein Staatsakt mehr, sondern gehört zum Erleben einer Landschaft.